Der Bau meiner Sternwarte

Im Sommer 1999 begann ich mit dem Bau einer kleinen 3x3m Holzhütte. Die kaufte ich als Bausatz bei einem Holzdiscounter für 2000 DM. Das Holz war völlig unbehandelt, was sich als ungeeignet herausstellte. Die einzelnen Latten und Balken waren mitunter derart verzogen, dass sie nur unter Mühen eingebaut werden konnten. Dafür war sie aber mit 2000 DM recht preisgünstig.

Zunächst wurde ein 3x3m großes Loch ausgehoben. Unter der Hütte sollte sich Sand befinden, das Grundstück ist ziemlich feucht. Als Fundament setzte ich an jede Ecke Betonsäulen aus PVC Rohr, die bis auf den harten Lemgrund reichten. Dieser befindet sich dicht unter der Graßnarbe, sodass insgesamt sehr wenig Erdarbeiten zu leisten waren. Insgesamt goß ich 16 dieser “Punktfundamente”.

Wie man sieht, mußte ich nur wenig Erdarbeiten leisten. Ein Spatenstich und man ist auf Lehmboden. Dadurch habe ich mit Erschütterungen beim Beobachten nichts zu tun! Für das Säulenfundament baute ich zunächst einen Holzrahmen, der auf den Grund gestellt wird. Da hinein wird der Beton gekippt. Der Betonklotz reicht etwa 50 cm tief in den Lehmgrund. Der Abschluß mußte natürlich sehr glatt und gerade werden, damit die spätere Fernrohrsäule auch exakt gerade steht. Beim Beobachten kann man auch in der Hütte herumspringen, es gibt keinerlei Erschütterungen.

In die Hüttenecken habe ich dann Stützbalken für die abrollbare Dachkostruktion eingebaut. Diese sind mit 120x80mm gut dimensioniert. Über die Eckpfosten legte ich noch Balken gleichen Durchmessers. Diese tragen die U-Profilschienen, die als Führungsschienen für das Dach dienen. Die Schienen werden aus der Hütte heraus nach hinten weitergeführt. Hinter der Hütte stehen ebenfalls Balken, die die Führungsschienen halten. An den Enden der U-Profilschienen schraubte ich noch Anschlagbolzen ein, damit das Dach beim Aufschieben nicht hinten überkippen kann. Danach wurden die Dachlatten aufgenagelt und Dachpappe aufgesetzt. Das Dach selbst wird innen mit Sturmhaken und zusätzlichen großen Schraubzwingen gehalten. Seit dem Bau ist so manch ein Sturm über die Hütte gefegt und hat keinerlei Schaden angerichtet, obwohl die Hütte absolut frei steht.

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Im Sommer 2011 habe ich das Dach umgebaut. Das Schienensystem mit U-Profil hat sich über die Jahre nicht bewährt, da die Gummirollen sich bei Nichtbenutzung der Sternwarte vom Gummi her deformieren. Das ging schon mal so weit, dass das Dach auf den Unterbau aufgesetzt war (die Räder hatten quasi einen “Platten”). Man kann das Dach nur unter Mühen aufschieben. Ich habe daher das U-Profil entfernt und durch eine Tor Laufschiene ersetzt und das Dach mit Torrollen aus Stahl versehen. Da es in der letzen Zeit auch schon mal reingeregnet hat, habe ich auch gleich die alte Dachpappe entfernt. Dazu mussten die alten Dachnägel raus, die Dachlatten teilweise abgebaut, und ein Balken ersetzt werden der die Räder aufnimmt, weil er verzogen war. Nun kam eine Lage Spezial Kunststoffolie über das Dach und darüber die neue Dachpappe. Das Dach lässt sich nun extrem leicht aufschieben und die Hütte ist nun trocken.

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Gesamtansicht der Hütte. Es erfolgte nach Abschluss der Bau-Arbeiten noch ein Anstrich mit dunkler Farbe. Für den Bau der Hütte erhielt ich vom Bauamt eine Genehmigung, auch wenn die Hütte im Dorf Aussenbereich steht. Sternwarten sind übrigens nach dem Baurecht sogenannte “privilegierte Bauwerke” und werden als solche auch genehmigt. Solche Hütten (Gartenhäuschen) sind in jedem Fall genehmigungspflichtig wenn sie eine bestimmte Grösse überschreiten. Wie in diesem Fall, auch wenn sie auf dem eigenen Grundstück stehen.